Altglas: Domiplan

Meyer Görlitz Domiplan 50mm f/2.8 Weinglas Bokeh Rotwein

Ende Januar 2023 kaufte ich als Einstieg in die Altglaswelt ein Meyer-Optik Görlitz Domiplan f/2.8 50mm.  Seine recht einfache, dreilinsige Konstruktion beruht auf dem Cooke-Triplet, welches bereits in den 1890er Jahren entwickelt wurde.

Das Domiplan wurde von 1960 bis 1979 in der DDR und teilweise in Rumänien gebaut.  Es galt als preiswertes Einstiegsobjektiv.  Mein Exemplar wurde aufgrund seiner Bauart zwischen 1967 und 1971 hergestellt. 

Meyer Görlitz Domiplan 50mm f/2.8 Weinglas Bokeh

Ein direkter Vergleich zwischen meinem ersten Domiplan (vor der Reparatur) und zweiten Domiplan.  Bei dem Ersten lässt die Schärfe nach rechts sehr stark nach, das Zweite ist deutlich besser.  Nichtsdestotrotz sollte man damit keine Landschaften mit Offenblende fotografieren.  Die Lichtverhältnisse haben sich zwischen den Fotos geändert, weil ich das Objektiv bei Sonnenuntergang gewechselt habe.

Gohliser Windmühle Elbwiese Meyer Görlitz Domiplan 50mm f/2.8 Elbe Fotograf

Fazit: Wie aufgrund der einfachen, veralteten Konstruktion, der Massenproduktion und der Konzeption als preiswertes Einstiegsobjektiv zu erwarten war, ist das Domiplan kein hochwertiges Objektiv.  Insbesondere an dem Weinglas wird jedoch deutlich, dass man auch mit dem Domiplan sehr schöne, stimmungsvolle Fotos aufnehmen kann.  Man muss geeignete Motive finden, die Grenzen des Objektivs kennen und die optischen Probleme in der Nachbearbeitung maßvoll korrigieren.

In meiner gewerblichen Fotografie kann ich mir für das Domiplan durchaus ein kleines Nischendasein vorstellen.  Insbesondere bei Aufnahmen von Eheringen oder Brautsträußen könnte ich mit dem markanten Seifenblasenbokeh Akzente setzen.  Bei Parties in Innenräumen mit vielen Lampen würde das Bokeh gut zur Geltung kommen.