Diese Erfahrung führte dazu, dass ich für meine Profiausrüstung lange Zeit kein Weitwinkelobjektiv unterhalb von 24mm anschaffen wollte. Dies änderte sich erst, als ich immer öfter zu kirchlichen Trauungen gebucht wurde. Um die imposante Atmosphäre in den riesigen Räumen einzufangen, kam ich nicht um eine kurze Brennweite umhin. Auch aus vielerlei anderen Gründen erschien mir ein Weitwinkelobjektiv für gewerbliche Aufträge nützlich, z.B. kann ich damit auch bei standesamtlichen Trauungen und Feiern komplette Räume aus einer Ecke heraus auf ein Foto bannen. So beschloss ich eher aus Gründen des Broterwerbs und weniger aus künstlerischen Ambitionen die Erweiterung meines Objektivparks im unteren Brennweitenbereich.
Meine unersättliche Gier nach extremer Lichtstärke lies mir nur eine Wahl: das brandneue Sigma 14mm f/1.8 Art [Werbung wegen Nennung]. Vor der eigentlichen Feuertaufe im St. Petri in Bautzen wollte ich das Objektiv in längeren Testreihen auf Herz und Nieren ausprobieren, wobei natürlich auch eine Galerie für meine Webseite entstehen sollte.
Vor sehr langer Zeit sollte in der Nähe meiner alten Heimat ein Bischofssitz errichtet werden. Der Bau wurde jedoch nach einigen Jahren wegen Absenkungen des Untergrunds aufgegeben. Die imposante Ruine der unvollendeten Kathedrale zeugt noch heute von den gewaltigen Plänen. Zusammen mit einigen angrenzenden Gebäuden hatte ich genug Motive für eine komplette Weitwinkel-Galerie. Beim Fotografieren achtete ich darauf, dass die Fotos später nicht oder nur wenig beschnitten werden müssen, damit die vollen 14mm zur Geltung kommen. Zudem hatte bei den Fotos die Möglichkeit, HDR-Techniken auszuprobieren.
![Wir beginnen mit den geplanten Räumen des Bischofs. Derartig fortgeschrittenen Verfall kann man selten fotografieren. Ich habe die Gebäude nur von außen fotografiert. Dieses Foto zeigt den Eingangsbereich.](https://www.drphotgraph.de/wp-content/uploads/cache/2020/01/1043-gal-190808-171515-D0049-HDR04/3990100663.jpg)
![Man könnte denken, dass der Balken durch die Kissenverzerrung des Objektivs gebogen wurde. Tatsächlich wurde er durch jahrelange Belastung geformt. Der Deckendurchbruch im hinteren Teil reizte mich zu einem weiteren Foto, welches in der Galerie Tristesse zu finden ist.](https://www.drphotgraph.de/wp-content/uploads/cache/2020/01/1043-gal-190808-173043-D0054-r10/3364262135.jpg)
![Durch Schräglegen von Objektiv und Kamera konnte ich aus kurzer Entfernung beide Stockwerke fotografieren.](https://www.drphotgraph.de/wp-content/uploads/cache/2020/01/1043-gal-190808-173648-D0060-r02/3169537311.jpg)
![Eine andere Ansicht des Gewölbeganges. Ich hielt die Kamera schräg nach oben. Durch den Öffnungswinkel von über 90° sind am oberen Bildrand Bereiche zu sehen, die sich beim Fotografieren direkt über mir befanden.](https://www.drphotgraph.de/wp-content/uploads/cache/2020/01/1043-gal-190808-183238-D0096-r03/4112402124.jpg)
Insider haben bestimmt bemerkt, dass es sich bei der angeblichen Kathedrale in Wahrheit um die Schleusenruine in Wüsteneutzsch handelt. Der Gewölbegang diente zum Verladen von Kies und bei den Amtsräumen des Bischofs handelt es sich nur ein Abbruchhaus…